Archiv der Kategorie: Mit- und füreinander

Herbstwanderung

Wir haben unse­ren letz­ten Urlaubs­tag zu einer nebe­li­gen Herbst­wan­de­rung genutzt.

Wendelstein 1838m

Wiki­pe­dia schreibt: “Der Wen­del­stein ist ein 1838 m hoher Berg der Baye­ri­schen Alpen. Er gehört zum Mang­fall­ge­bir­ge, dem öst­li­chen Teil der Baye­ri­schen Vor­al­pen. Er ist höchs­ter Gip­fel des Wen­del­stein­mas­sivs. Wegen sei­ner expo­nier­ten Lage bie­tet er eine sehr gute Aus­sicht ins Baye­ri­sche Alpen­vor­land und ist umge­kehrt im wei­ten Umkreis zu erken­nen. Er liegt zwi­schen den Tälern von Leit­z­ach und Inn und ist mit der Wen­del­stein-Seil­bahn und der Wen­del­stein-Zahn­rad­bahn erschlos­sen. An sei­nen nörd­li­chen Aus­läu­fern ent­springt der Jen­bach, der auf sei­nem Weg zur Mang­fall zur Kal­ten wird.
Tal­or­te sind unter ande­rem Bay­risch­zell, Bran­nen­burg (Zahn­rad­bahn) und Oster­ho­fen (Seil­bahn).”
https://de.wikipedia.org/wiki/Wendelstein_(Berg)

Der Okto­ber ist der klas­si­sche Wan­der­mo­nat, aus die­sem Grun­de möch­ten wir Ihnen unse­re letz­te Wan­de­rung als Tou­ren­idee zur Hand geben. Wir hat­ten uns für eine Wan­de­rung in ein viel besuch­tes Gebiet ent­schlos­sen. Da die Feri­en schon zu Ende waren hat­ten wir den Berg zwar auch nicht ganz allei­ne für uns, aber es waren nicht zuvie­le Wan­de­rer unter­wegs. Unser Wan­der­ziel war der Wen­del­stein. Für uns ist die Anrei­se natür­lich nicht all­zu weit. Nach knapp 45 Minu­ten sind wir am Start­punkt unse­rer Tour ange­langt, dem Park­platz der Wen­del­stein­bahn in Oster­ho­fen. Wir haben unser Auto dort für eine Tages­ge­bühr von 3€ abge­stellt und haben uns dann zu Fuß auf den Weg gemacht. Vor uns lagen laut Weg­wei­ser 3 3/4 Stun­den und cir­ka 1000 Höhen­me­ter ein­fa­che Wan­de­rung auf gut aus­ge­bau­ten Berg­we­gen. Den Rück­weg haben wir uns leicht gemacht und sind mit der Seil­bahn in 7 Minu­ten zurück in das Tal gefah­ren. Damit nicht nur geschrie­be­nes Wort zu sehen ist, haben wir unse­re Fotos mit Unter­ti­teln ver­se­hen und zei­gen Ihnen die Wan­de­rung in Bildern.

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Start und Ziel­punkt der Wanderung 

Freizeit

In unse­ren klei­nen The­men­rei­gen “Stress und Zeit” gehö­ren auch die Begrif­fe Urlaub und Freizeit.
Seit gerau­mer Zeit pla­nen wir unse­re Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten nach unse­ren Hob­bys, Foto­gra­fie­ren und Tier­be­ob­ach­tun­gen. Dies macht eine pla­ne­ri­sche Vor­ar­beit notwendig.

Info

Geoportale der Länder

Geoportal Deutschland

Geoportal Österreich

Geoportal Schweiz

Sicher haben auch Sie schon ein Urlaubs- oder Frei­zeit­ziel mit Goog­le Earth erkun­det oder sich mit Land­kar­ten und Rei­se­füh­rern mit ihrem Rei­se­ziel ver­traut gemacht. Genau so machen auch wir das. Seit kur­zem haben wir aber noch einen wei­te­ren sehr inter­es­san­ten Dienst gefun­den, das Geo­por­tal Bay­ern mit sei­nem Bayernatlas.

Bei der Recher­che über ein Vogel­schutz­ge­biet lan­de­te ich über Umwe­ge beim Geo­por­tal Bay­ern. Ger­ne stel­le ich Ihnen die­ses Geo­por­tal vor und zei­ge, wel­che Daten dar­aus abge­fragt wer­den kön­nen. Aber was ist denn nun eigent­lich die­ses Geoportal?
Das Geo­por­tal schreibt hier­zu: Die Geo­da­ten­in­fra­struk­tur Deutsch­land (GDI-DE) ist ein Vor­ha­ben von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen. In der GDI-DE wer­den raum­be­zo­ge­ne Daten (Geo­da­ten) ver­netzt über das Inter­net zur Ver­fü­gung gestellt. Das Geo­por­tal ist der Ein­stieg in die GDI-DE, um Geo­da­ten von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen zu suchen, zu fin­den und zu nut­zen. [1]
Wei­ter­hin liest man des öfte­ren den Begriff “INSPI­RE”, dar­über erklärt das Geo­por­tal Deutsch­land: Auch inter­na­tio­nal ver­netzt die GDI-DE Geo­da­ten. Sie ist Teil der euro­päi­schen Geo­da­ten­in­fra­struk­tur, die über die EU-Richt­li­nie INSPI­RE umge­setzt wird. Hier enga­gie­ren sich 31 Staa­ten. Über offe­ne Stan­dards wer­den die Geo­da­ten aller Mit­glied­staa­ten zugäng­lich. In die­ser Gemein­schaft pro­fi­tiert jeder von jedem. Euro­pas Wis­sen wächst. [1]
Ich gebe zu, das klingt alles extrem tech­nisch und wenig ein­la­dend. Wenn man aber mal in das Kar­ten­ma­te­ri­al hin­ein­schaut, kann man ganz inter­es­san­te Din­ge fin­den. Den Begriff INSPI­RE begeg­net man dann auch wie­der in den Kar­ten­ab­fra­gen. Dort signa­li­siert er, dass die Wer­te für eine gemein­sa­me Geo­da­ten­in­fra­struk­tur in Euro­pa bereit­ge­stellt sind.
Nun genug fak­ti­sches und tech­ni­sches, schau­en wir mal auf ein paar Bei­spie­le und sehen den Bay­ern­at­las in Aktion. 

Sie möch­ten ger­ne wis­sen, wo um den Chiem­see Schlös­ser zu fin­den sind, die Sie mit dem Fahr­rad errei­chen kön­nen. Dann schau­en Sie hier. Auch kön­nen Sie fra­gen, wo lie­gen um Ingol­stadt soge­nann­te FFH Gebie­te (Fau­na­Flo­ra­Ha­bi­tat). Sehen Sie es sich an. Sie wol­len sich über Bau­denk­mä­ler in Augs­burg erkun­di­gen, dann neh­men Sie die­se Kar­te. Die Lawi­nen­ge­fähr­dung der Regi­on um die Alp­spit­ze bei Gar­misch möch­ten Sie in Erfah­rung brin­gen, sehen Sie es sich in der Kar­te genau an.
Sie sehen, die Infor­ma­tio­nen, die Sie erhal­ten kön­nen sind viel­fäl­tig. Die Bedie­nung des Por­ta­les ist nach einer kur­zen Ein­ar­bei­tungs­pha­se durch­aus über­schau­bar. Auch unse­re Län­der­nach­barn Öster­reich und Schweiz haben sol­che Por­ta­le und stel­len die­se zur Ver­wen­dung in das Internet.

[1] http://www.geoportal.de/DE/GDI-DE/gdi-de_artikel.html?lang=de

Aphasie macht sprachlos [3]

Wir haben vor 3 Wochen die Annä­he­rung an das The­ma Apha­sie mit einem Gedan­ken­ex­pe­ri­ment begon­nen. Gedan­ken­ex­pe­ri­ment des­we­gen, weil wir nicht von Apha­sie betrof­fen sind. Den­noch möch­ten wir uns mit dem The­ma beschäf­ti­gen. Da es um Men­schen geht, kön­nen wir mit­tels Vor­stel­lungs­kraft und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen ver­su­chen, uns in die Situa­tion der han­deln­den Per­so­nen zu ver­set­zen. Die Fort­set­zung unse­res Gedan­ken­ex­pe­ri­men­tes führt uns also heu­te zu den ande­ren Per­so­nen, die von Apha­sie mit­be­trof­fen sind. Für unser Expe­ri­ment geben wir unse­ren Per­so­nen Namen und machen sie “greif­ba­rer”. In Gedan­ken las­sen wir heu­te Katha­ri­na, Han­nes und Karl selbst sprechen:

Katha­ri­na, 38 Jah­re, Ein­zel­han­dels­kauf­frau, Ehe­frau von Peter, Trom­pe­te­rin im Musikverein

Mein Mann Peter ist von einer Minu­te zur nächs­ten ein ande­rer Mensch gewor­den. Peter hat sich natür­lich durch den Schlag­an­fall auch kör­per­lich ver­än­dert, schwie­ri­ger aber fin­de ich sei­ne Sprach­lo­sig­keit. Unse­re Lebens­si­tua­ti­on hat sich durch den Schlag­an­fall und die Apha­sie radi­kal ver­än­dert. Dadurch dass ich im Berufs­le­ben ste­he, kann ich die finan­zi­el­le Absi­che­rung unse­rer Fami­lie eini­ger­ma­ßen auf­recht erhal­ten. Die Viel­fach­be­las­tung Mut­ter, Allein­ver­die­ne­rin und Betreue­rin für mei­nen Mann, strengt mich sehr an und for­dert viel Kraft. Selbst­ver­ständ­lich möch­te ich mit Peter wei­ter leben, auch wenn das anstren­gend ist und wahr­schein­lich blei­ben wird. Wir wer­den das schon meis­tern. Wobei es, das möch­te ich nicht ver­heim­li­chen, auch Tage gibt, da könn­te ich die Wän­de hoch gehen. War­um Peter, war­um wir? Fra­gen und Frus­tra­tio­nen. Auch das gehört dazu. Dann wie­der Erfol­ge, wenn Peter etwas ben­ne­nen kann sich den Namen mer­ken oder aus­spre­chen kann — Fort­schritt. Das ist für mich in Inter­val­len ein Wech­sel­bad der Gefüh­le. Manch­mal, gera­de wenn die Kin­der eine schwie­ri­ge Pha­se haben, füh­le ich mich rich­tig allei­ne und ver­las­sen. Mir hilft dann oft der Pro­be­abend im Musik­ver­ein. Ein­fach mal für mich sein, ande­re Men­schen tref­fen und Musik machen, reden und gesel­lig zusam­men­sit­zen. Im All­tag muss ich immer wie­der auf­pas­sen, dass ich Peter nicht alles abneh­me. Unse­re Ergo­the­ra­peu­tin hat das ganz gut erklärt. Für Peter sind die All­tags­din­ge nicht ein­fach nur Hür­den und Pro­ble­me. Nein, es sind auch wich­ti­ge Trai­nings­ele­men­te zur Ver­bes­se­rung sei­nes Gesund­heits­zu­stan­des. Aus die­ser Sicht soll ich Peter am bes­ten nur dann unter­stüt­zen, wenn er mit einer Situa­ti­on gar nicht zurecht kommt oder er ein­fach zu müde ist, um eine Situa­ti­on zu lösen. Wich­tig ist laut unse­rer Ergo­the­ra­peu­tin auch, den Tag nicht in eine Dau­er­the­ra­pie­ein­heit zu ver­wan­deln. Das leuch­tet mir ein, nie­mand kann den gan­zen Tag bei allen Din­gen immer nur ler­nen und üben. Ob ich immer das rich­ti­ge Maß fin­de kann mir Peter mitt­ler­wei­le ganz gut signa­li­sie­ren. Wenn ich mal nicht auf­pas­se, mer­ke ich es spä­tes­tens wenn Peter im Tun einschläft.”

Han­nes, 15 Jah­re, und Karl, 17 Jah­re, Gym­na­si­um, Fuß­ball und Schwimmverein

“Wenn Han­nes und ich mal wie­der Zoff haben oder wir bei­de in der Schu­le rich­tig am Kämp­fen sind weil Pro­ben anste­hen, kann es schon mal sein, dass Papas Art nervt. Anstatt zu hel­fen oder, wie er es vor dem Schlag­an­fall manch­mal mach­te, mit uns Fuß­ball zu spie­len, pas­sen wir auf ihn auf. Das ist sehr gewöh­nungs­be­dürf­tig. Es fühlt sich selt­sam an. Der Vor­teil ist es aber schon, weil schimp­fen kann Papa auch nicht mit uns.”
“Karl hat es schon bes­ser, er bleibt ein­fach mal län­ger weg, wäh­rend ich ich immer frü­her daheim sein muss. Was ich ich genies­se, ist mit Papa Fuß­ball im Fern­se­hen zu schau­en. Papa kann nicht ver­nünf­tig reden, den­noch muß ich auch auf ihn hören, das fin­de selt­sam und fällt mir manch­mal schwer. Was ich mir gar nicht vor­stel­len kann ist, wie es sich anfühlt wenn man nicht die Türe öff­net wenn es klin­gelt, weil man nicht spre­chen kann.”
“Ja, Han­nes, mich wür­de es inter­es­sie­ren wie es für Papa ist, wenn er ein­fach nicht sagen kann was er gera­de sagen möchte.”

Wir haben ver­sucht eine Fami­lie zu zeich­nen, um das The­ma Apha­sie greif­ba­rer zu machen. Im Schrei­ben wird es deut­lich, das ist nicht leicht und kei­nes­falls lässt sich das über einen Kamm sche­ren. Da jeder Mensch und jede Fami­lie anders ist und eine eige­ne Lebens­ge­schich­te hat, kann unse­re erfun­de­ne Rei­he um eine fik­ti­ve Fami­lie nur ein Denk­an­stoß sein. Ein Denk­an­stoß, um sich mit dem The­ma Apha­sie und Schlag­an­fall aus­ein­an­der zu set­zen. Viel­leicht kön­nen wir so einen Bei­trag leis­ten dass der ein oder ande­re etwas mehr Ver­ständ­nis für Apha­s­iker und von Apha­sie mit­be­trof­fe­nen auf­brin­gen kann.

Aphasie macht sprachlos [2]

Letz­te Woche haben wir die Annä­he­rung an das The­ma Apha­sie mit einem Gedan­ken­ex­pe­ri­ment begon­nen. Gedan­ken­ex­pe­ri­ment des­we­gen, weil wir nicht von Apha­sie betrof­fen sind. Den­noch möch­ten wir uns mit dem The­ma beschäf­ti­gen. Da es um Men­schen geht, kön­nen wir mit­tels Vor­stel­lungs­kraft und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen ver­su­chen, uns in die Situa­ti­on der han­deln­den Per­so­nen zu ver­set­zen. Die Fort­set­zung unse­res Gedan­ken­ex­pe­ri­men­tes führt uns also heu­te zu ver­schie­de­nen Per­so­nen. Alle Per­so­nen sind mit­tel- oder unmit­tel­bar von einer Apha­sie nach Schlag­an­fall betrof­fen. Für unser Expe­ri­ment geben wir unse­ren Per­so­nen Namen und machen sie “greif­ba­rer”. In Gedan­ken las­sen wir Peter selbst sprechen:

Peter, 40 Jah­re, Maschi­nen­schlos­ser, Fuß­ball­ver­ein aktiv, sport­li­che Lei­tung Jugend­fuß­ball, Schlag­an­fall vor 2 Jah­ren, Apha­sie, Halb­sei­ten­läh­mung rechts, ver­hei­ra­tet, 2 Kinder

“Damals, nach mei­nen Schlag­an­fall, als ich die not­fall­me­di­zi­ni­sche Behand­lung hin­ter mir hat­te, erin­ne­re ich mich noch gut an eine bestimm­te Situa­ti­on. Mei­ne Ergo­the­ra­peu­tin hielt mir eine Fei­le hin. Ich kann­te das Werk­zeug, klar bei mei­nem Beruf. Nur, wie heißt das Ding was ich sehe? Ich grü­bel­te und zer­mar­ter­te mir das Gehirn. Umsonst, mir fiel der Name nicht ein. Das geht mir öfters so. Ich erken­ne Din­ge oder ich weiß wenigs­tens, dies hab ich schon gese­hen. Der Name der Din­ge ist nicht greif­bar. Mir liegt es auf der Zun­ge, aber es kommt mir nicht über die Lip­pen. Nach Wor­ten rin­gen das ist mei­ne Haupt­be­schäf­ti­gung, so scheint es mir. Wenn nur nicht alles so anstren­gend und kräf­te­rau­bend wäre. Das stän­di­ge Über­le­gen macht mich müde. Oft wür­de ich ger­ne noch etwas sagen, schaf­fe es ein­fach wegen mei­ner Müdig­keit nicht mehr. Klar, auch mei­ne Halb­sei­ten­läh­mung for­dert mich kräf­te­mä­ßig. Leich­tes­te Auf­ga­ben, die ich frü­her ganz ein­fach, so im “vor­bei­ge­hen” erle­digt habe, fal­len mir heu­te schwer. Ich brau­che viel mehr Zeit für alles. Ich brau­che Zeit zum Über­le­gen, Zeit zum Schu­he bin­den, Zeit zum Hören und ver­ar­bei­ten. Zeit und immer wie­der Zeit. Katha­ri­na will los zum Ein­kau­fen und ich soll mit. Einer­seits ist das pri­ma, mal wie­der raus, was ande­res sehen. Wenn da nur nicht alles so schnell gehen wür­de. Mir ist schon klar dass es an mir liegt, aber es ist eben alles schnel­ler als in mei­ner Wirk­lich­keit. Wir brau­chen noch Wasch­mit­tel! Bis ich das Wasch­mit­tel gefun­den habe, hät­te Katha­ri­na wahr­schein­lich schon den hal­ben Laden in den Ein­kaufs­wa­gen geräumt. An der Kas­se flit­zen wir nur so durch und schon sind wir wie­der zuhau­se. Neu­lich haben wir Memo­ry gespielt und ich den­ke, dass mir Kar­ten güns­tig gelegt wur­den damit ich auch ein Erfolgs­er­leb­nis habe. Hat lei­der nicht geklappt. Ich habe kei­ne Paa­re gefun­den und füh­le mich reich­lich blöd im Kopf. Manch­mal, wenn ich jeman­den vom Fuß­ball­ver­ein tref­fe fällt mir auf, wie schwie­rig es sein muss mit mir zu reden. Da wird mir eine Fra­ge gestellt und ehe ich rich­ti­ge Wor­te fin­de, erhal­te ich prompt die Ant­wort vom Fra­gen­den. Das ist komisch. Ich bemü­he mich ja, aber ganz so schnell geht es eben nicht. Vie­le Men­schen kön­nen ein­fach die Pau­sen in einem Gespräch mit mir nicht aus­hal­ten. Das frus­triert mich und manch­mal den­ke ich, es wird doch wohl mal die­ser Traum end­lich zu Ende sein. Ist er sicher nicht, das ahne ich. Mein Ziel ist es, end­lich wie­der am Ver­eins­le­ben teil­neh­men zu kön­nen — dar­auf arbei­te ich hin und bin froh, dass mei­ne Frau und auch mei­ne Kin­der mir dabei hel­fen wie sie können.”

Umfäng­lich über die Pro­ble­me zu berich­ten ist nicht leicht mög­lich. Jeder Mensch ist anders. Jede Lebens­ge­schich­te ist anders. Somit kön­nen wir sicher kein kom­plet­tes oder all­ge­mein gül­ti­ges Bild von Apha­sie zeich­nen. Wich­tig ist uns, dass wir Sie zum Nach­den­ken anre­gen kön­nen. Wir wol­len in ande­rer als der sonst übli­chen Wei­se über Apha­sie berich­ten. Nächs­te Woche schreibt Peters Frau Katha­ri­na wie sie Peter erlebt und was Ihre Schwie­rig­kei­ten sind. Auch Peters Kin­der kom­men zu Wort.

Aphasie macht sprachlos [1]

Wir möch­ten uns heu­te dem The­ma Apha­sie annä­hern. Annä­hern des­we­gen, weil wir nicht betrof­fen sind und von daher nur aus “zwei­ter Hand” berich­ten kön­nen. Den­noch, davon sind wir über­zeugt, kön­nen wir ver­su­chen uns in das The­ma ein­zu­den­ken. Wir möch­ten uns mit­füh­lend dem Leben der betrof­fe­nen Men­schen wid­men. Einen medi­zi­ni­schen Blick wer­den wir nur ganz klein und nur soweit wie unbe­dingt not­wen­dig ver­wen­den. Zur medi­zi­ni­schen Sicht gibt es vie­le und gute Infor­ma­tio­nen, die jeder Inter­es­sier­te ver­hält­nis­mä­ßig ein­fach bekom­men kann. Uns bewegt der Mensch der von Apha­sie betrof­fen ist, sei­ne Fami­lie, sei­ne Freun­de und sein Umfeld. Apha­si­en, also der umgangs­sprach­li­che Sprach­ver­lust, ent­ste­hen durch Ver­let­zun­gen des Gehirns. Als häu­figs­te Ursa­che für eine Apha­sie ist wohl der Schlag­an­fall zu erwähnen.

Ein von Aphasie betroffener Mensch

  • kann sich sprach­lich nicht oder nur schwer ver­ständ­lich machen.
  • hat eine Sprach­stö­rung, das Den­ken und das erwor­be­ne Wis­sen sind nicht betroffen.
  • ist nicht geis­tig behindert
  • ver­steht Zusammenhänge
  • kann die Rea­li­tät wahrnehmen
  • hat Gefüh­le wie jeder ande­re Mensch auch

Apha­si­en exis­tie­ren in unter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen. Das geht von Wort­fin­dungs­stö­run­gen bis hin zum voll­stän­di­gen Sprach­ver­lust oder auch dem Ver­lust des Sprach­ver­ständ­nis­ses. Bei der durch Schlag­an­fall aus­ge­lös­ten Apha­sie ist meis­tens die lin­ke Gehirn­hälf­te und die rech­te Kör­per­hälf­te betrof­fen. Die lin­ke Gehirn­hälf­te ist für die Spra­che zustän­dig. Da die Spra­che als sol­ches nicht fer­tig in unse­rem Gehirn her­um­liegt, erklärt es auch, war­um das allei­ni­ge üben von Wör­tern und Sät­zen zum Wie­der­erlan­gen der Spra­che nichts bringt. Spra­che ent­steht dadurch was wir gera­de erle­ben und was Gesprächs­part­ner mit uns bespre­chen. Alles was um uns her­um pas­siert, was uns inter­es­siert und was wir regis­trie­ren, erzeugt Erin­ne­run­gen und Gefüh­le und pro­du­ziert eben so auch Sprache.

So steht jetzt eine Per­son plötz­lich neben den Schlag­an­falls­fol­gen auch noch von Sprach­lo­sig­keit geplagt im Leben. Alles ist mit einem Mal, ja, von einer zur ande­ren Sekun­de anders. Wir haben uns in Vor­be­rei­tung auf die­sen Bei­trag oft über­legt, wie es in die­ser oder jener Situa­ti­on ohne Spra­che wäre. Das ist sehr schwer vor­stell­bar gewe­sen. Hin­zu kommt ja noch, dass das Spre­chen ja die eine Sache ist, aber die gespro­che­nen Wor­te einer ande­ren Per­son rich­tig zu ver­ste­hen, eine ganz ande­re Geschich­te ist. Dann wird es mit der Vor­stel­lung schon sehr schwie­rig. Viel­leicht kann man das so sehen, als ob jemand in einer unbe­kann­ten Fremd­spra­che mit uns spricht. Bei die­sem Bei­spiel sind wir für unser Gedan­ken­ex­pe­ri­ment geblie­ben. Wenn die Per­son lang­sam mit uns spricht, kön­nen wir die ein­zel­nen Wor­te bes­ser ver­ste­hen oder viel­leicht sogar nach­spre­chen. Den Sinn der Wör­ter kön­nen wir aber nur begrei­fen, wenn unser Gegen­über mit Mimik und Ges­tik mit uns kom­mu­ni­ziert. Hel­fend wären sicher auch Gegen­stän­de, die das Gespräch beglei­ten oder auch Bil­der. So könn­ten wir die­se unver­ständ­li­chen Wor­te mit uns bekann­ten Bil­dern und Erfah­run­gen ver­knüp­fen und uns so man­ches mer­ken. Auch unser Gegen­über könn­te, wenn wir gleich agie­ren, unse­re Wor­te ver­ste­hen. Was wir bei­de aber unbe­dingt brau­chen ist der Fak­tor Zeit. Die­se Gesprä­che brau­chen Zeit und somit auch Geduld. Eben­so müs­sen sie von Inter­es­se geprägt sein. Inter­es­se, sich mit unse­rem Gegen­über aus­ein­an­der zu set­zen. Spaß am Gespräch eben. Eine Pri­se Humor öff­net sicher­lich auch die Tür zu unse­rem Gegenüber. 

Der Aus­tausch ist es, was uns even­tu­ell etwas näher zur Spra­che bringt. Die Geduld und die Bereit­schaft sich mit dem Gegen­über vor­ur­teils­frei zu unter­hal­ten. Auch wenn die Wör­ter des Spre­chen­den nur schwer zu ver­ste­hen sind oder nicht erin­nert wer­den kön­nen. Der Aus­tausch, das Rin­gen um die Wor­te, die Bil­der und die Emo­tio­nen sind es, die ein Gespräch aus­ma­chen und die den Weg zurück zur Spra­che, zu den Wor­ten, ebnen. 

In der nächs­te Woche wol­len wir uns mit den han­deln­den Per­so­nen beschäf­ti­gen. Der von Apha­sie Betrof­fe­ne, dem Part­ner und ande­re Per­so­nen aus dem Umfeld des Betrof­fe­nen. Alle Per­so­nen haben ihre eige­ne Sicht und ihre eige­nen Schwie­rig­kei­ten. Wie gehen wir mit­ein­an­der um? Was für Erwar­tun­gen haben die Per­so­nen? Wel­che Lösun­gen kann es geben?

Angebot zum Dialog

Wenn Sie die Pro­duk­te oder die Bei­trä­ge auf unse­rer Sei­te anse­hen und lesen haben Sie sich viel­leicht gefragt, ob ein Pro­dukt wirk­lich für Sie passt. Wel­che All­tags­hil­fe ist für mich die rich­ti­ge? Ist zum Bei­spiel der Fin­ger­na­gel­schnei­der “kro­ko­dil” für mich pas­send? Wir vom team-hilf­reich haben uns die­se oder ähn­li­che Fra­gen auch schon gestellt. Für uns ent­ste­hen die Fra­gen, bevor wir den jewei­li­gen Arti­kel pro­du­zie­ren. Gemäß unse­rem Mot­to “Auf unse­rer Sei­te dreht sich alles um Ihre eine Hand”, bit­ten wir Exper­ten um Ihre Mei­nung zum Produkt. 

Kurzinfo Schlaganfall

Jeder Schlag­an­fall ist ein aku­ter Not­fall und muss so schnell wie mög­lich behan­delt wer­den. Es zählt jetzt jede Minute!
Wenn jemand Schlag­an­fall-Sym­pto­me hat, täti­gen Sie den Not­ruf 112. Durch schnel­les Han­deln las­sen sich in vie­len Fäl­len die Fol­gen des Schlag­an­fal­les minimieren.

Typi­sche Symptome

  • Läh­mung oder Schwä­che in Gesicht, Arm oder Bein
  • Ver­wirrt­heit, undeut­li­che Sprache
  • Seh­ver­schlech­te­rung, meis­tens einseitig
  • Schwin­del und Koordinationsschwierigkeiten
  • hef­ti­ge Kopfschmerzen

Wir ver­bes­sern und ver­fei­nern solan­ge bis wir den­ken, dass ein Pro­dukt für vie­le Men­schen pas­send und unter­stüt­zend ist. Ob eine All­tags­hil­fe für Sie im spe­zi­el­len Fall unter­stüt­zend ist oder nicht, kön­nen wir im Vor­aus natür­lich nicht ein­schät­zen. Wir bie­ten Ihnen des­halb an, schrei­ben Sie uns oder rufen Sie uns an, um genau die­se Fra­ge in Ihrer spe­zi­el­len Situa­ti­on zu klären.
Um beim Bei­spiel “kro­ko­dil” zu blei­ben, wird man deut­lich sehen kön­nen, dass der Ein­satz des “kro­ko­dil” bei einem Unfall­be­trof­fe­nen mit einer schlaf­fen Läh­mung an einer Hand sehr gut für bei­de Hän­de funk­tio­nie­ren kann. Bei einer spas­ti­schen Läh­mung an einer Hand, zum Bei­spiel nach Schlag­an­fall, kann das “kro­ko­dil” nur an der funk­ti­ons­tüch­ti­gen Hand ein­ge­setzt werden. 

Viel­leicht soll­te ich jetzt noch die bei­den Begrif­fe schlaf­fe und spas­ti­sche Läh­mung erläu­tern. Die schlaf­fe Läh­mung tritt unter ande­rem nach Unfäl­len auf. Die­se mecha­nisch-trau­ma­ti­sche Ursa­che unter­bricht die Reiz­über­tra­gung vom Rücken­mark zum Mus­kel. Die Hand erlei­det eine schlaf­fe Läh­mung. Eine spas­ti­sche Läh­mung tritt oft nach einem Schlag­an­fall auf. Typi­scher­wei­se ist nach einem Schlag­an­fall die Läh­mung der betrof­fe­nen Kör­per­hälf­te anfangs schlaff. Spä­ter, nach Stun­den oder Tagen, stellt sich in der Regel eine Spas­tik ein. Die­se Spas­tik – eine Erhö­hung der Grund­span­nung bestimm­ter Mus­kel­grup­pen — tritt nur bei Läh­mun­gen auf, die durch Gehirn- oder Rücken­marks­schä­den bedingt sind. Die Spas­tik stellt gewis­ser­ma­ßen den Ver­such des Gehirns dar, ein gelähm­tes Kör­per­teil wei­ter­hin benut­zen zu wol­len. Am gelähm­ten Arm span­nen sich die Mus­keln an, die den Arm an den Kör­per pressen.[1]

Quel­len
[1] www.aok.de
wei­te­re Infor­ma­ti­ons­quel­len: www.myhandicap.de, www.schlaganfallallianz.de

Sie sind Experte

Das ist ja mal eine Über­schrift, mit der Sie sich viel­leicht im ers­ten Moment gar nicht in Ver­bin­dung brin­gen. Wir sind aber über­zeugt das stimmt so, und zwar voll und ganz.
Wir möch­te das ger­ne erklä­ren und begin­nen zuerst mit einer klei­nen Schlei­fe beim team-hilf­reich. Wir bie­ten Ihnen Ideen, Tipps und Tricks, Bei­trä­ge und nicht zuletzt Pro­duk­te die hel­fen sol­len, Ihren All­tag etwas leich­ter zu machen. Damit wir das machen kön­nen, brau­chen wir vie­le Infor­ma­tio­nen und Sach­kennt­nis. Die­ses Wis­sen haben wir durch unse­re Beru­fe und der Tat­sa­che, dass wir uns mit dem The­ma “eine Hand” schon lan­ge aus­ein­an­der­set­zen. Sozu­sa­gen wären wir Exper­ten, wir möch­ten uns aber lie­ber als sach­kun­dig bezeichnen.

wiki­pe­dia schreibt:
Ein Exper­te (vom frz. expert, „sach­kun­dig, erfah­ren“, zu lat. exper­tus „erfah­ren, kun­dig, erprobt“[1]), auch Fachmann/Fachfrau (Plu­ral Fach­leu­te), Fach- oder Sach­kun­di­ger oder Spe­zia­list, ist eine Per­son, die über über­durch­schnitt­lich umfang­rei­ches Wis­sen auf einem Fach­ge­biet oder meh­re­ren bestimm­ten Sacher­schlie­ßun­gen oder über spe­zi­el­le Fähig­kei­ten ver­fügt. Neben dem theo­re­ti­schen Wis­sen kann eine kom­pe­ten­te Anwen­dung des­sel­ben, also prak­ti­sches Hand­lungs­wis­sen, für einen Exper­ten kenn­zeich­nend sein.
[1]Artikel Exper­te in: Deut­sches Fremd­wör­ter­buch, 2. Auf­la­ge, Band 5 (Eau de Colo­gne — Futu­ris­mus). De Gruy­ter, Ber­lin und New York 2004, S. 503–506.
Quel­le http://de.wikipedia.org/wiki/Experte

In einem Tele­fo­nat das wir vor kur­zem füh­ren durf­ten, ging es um die Fra­ge, ob der Fin­ger­na­gel­schnei­der “kro­ko­dil” für eine Per­son pas­send ist oder nicht. Wir haben das “kro­ko­dil” geschickt, um die­se Fra­ge durch das prak­ti­sche Tun klä­ren zu las­sen. Im Gespräch wur­de deut­lich, dass das Fin­ger­nä­gel­schnei­den mit einer Hand zu machen ist. Beim ers­ten Ver­such nicht ganz ein­fach, aber es geht mit ein wenig Übung ganz gut. Die­se Rück­mel­dung war schön für uns, doch dann kam auch der Punkt zur Spra­che, dass die betrof­fe­ne Per­son sich lie­ber die Fin­ger­nä­gel von Ihrem Part­ner schnei­den las­sen will und somit unser “kro­ko­dil” nicht dau­ernd und unbe­dingt braucht. Die­se Erklä­rung war so plau­si­bel und nach­voll­zieh­bar, dass im Gespräch der Satz fiel: “Sie und ihre Frau sind die Exper­ten.” Nie­mand kann bes­ser ver­ste­hen was in der Part­ner­schaft wich­tig ist, als die bei­den Per­so­nen, um die es geht. Und die Per­son, die nur eine Hand in vol­lem Umfang nut­zen kann, ist ein abso­lu­ter Exper­te in genau die­sen Pro­ble­men und Fra­gen, eben genau in die­sem Leben mit einer Hand. Nie­mand kann das bes­ser beur­tei­len was gut und hilf­reich in die­ser Situa­ti­on ist. Genau des­we­gen sagen wir: Sie sind Experte.
Wir vom team-hilf­reich sind neu­gie­rig und blei­ben am The­ma dran. Wir pro­bie­ren die ver­schie­dens­ten Din­ge, wie zum Bei­spiel ein­hän­di­ges Klet­tern. Nur soviel dazu — es geht.
Wir fra­gen viel und sind inter­es­siert, somit sind wir viel­leicht doch auch Experten?
Lie­be Grü­ße an euch Bei­de, ohne die es die­sen Arti­kel wahr­schein­lich so nicht geben würde.

Sinnige Ideen
für einen lieben Freund

 

War­um gibt es die­se Rubrik?
Wir haben schon oft mit Men­schen gespro­chen zum The­ma All­tags­hil­fen und Hilfs­mit­tel. Immer wie­der ist uns auf­ge­fal­len, dass die­je­ni­gen die Hilfs­mit­tel brau­chen, die­se auch selbst finan­zie­ren müssen.
Soweit ist das auch nor­mal und in Ord­nung. Nur hör­ten wir auch oft, dass aus not­wen­di­gen Spar­maß­nah­men lie­ber auf die ein oder ande­re Hil­fe ver­zich­tet wird. Im sel­ben Moment wird die­ser Per­son aber zu einem Anlass etwas geschenkt, was Freu­de berei­ten soll.

Selbst­stän­dig­keit ist, es etwas  allei­ne zu schaf­fen, ohne frem­de Hil­fe dazu zu brauchen

Wir haben uns an meh­re­ren kon­kre­ten Bei­spie­len wirk­lich gefragt, wie­viel mehr Freu­de hät­te es den Betrof­fe­nen gemacht, wenn man vor­her mit­ein­an­der gespro­chen hät­te und zusam­men als Bei­spiel einen Ein­kaufs­trol­ley ein­ge­kauft hätte.

Die Kran­ken­kas­sen finan­zie­ren nun mal nicht alles, das ist ver­ständ­lich und nicht zufrie­den­stel­lend zu gleich. Wir den­ken, mit die­sem Bei­trag kön­nen wir dafür wer­ben, dass Sie sich mit Ihren Freun­den und Bekann­ten unter­hal­ten und dass Sie gemein­sam zum Wohl des Betrof­fe­nen han­deln. Es wird lei­der zu oft nicht über Bedürf­nis­se gespro­chen. Wir möch­ten ani­mie­ren, tun Sie es!

Wenn wir Ihnen dabei hel­fen oder Sie unter­stüt­zen kön­nen, las­sen Sie es uns wissen. .