Die Begriffe wetterfühlig und wetterempfindlich, möchte man meinen, sind doch ein und das selbe. Zwei Namen für eine Sache, aber das stimmt so nicht. Zwischen 29 und 54 Prozent der deutschen Bevölkerung geben an, wetterfühlig zu sein. [1]
Was zur Wetterfühligkeit gehört ist nicht ganz klar zu definieren, genannt wird aber sehr oft Müdigkeit, Erschöpfung und schlechter Schlaf. Auch wird gerade in Bayern der Fön zitiert, bei dem die Wirkung oft als gereizte Stimmung interpretiert wird. Wichtig ist es aber darzustellen, dass diese Empfindungen keine reine Einbildung der betroffenen Menschen sind. Das sind Symptome und diese Empfindungen erhöhen den Leidensdruck der Menschen und verschlechtern ihr Wohlempfinden.
Wetterwirkungen
wetterfühlig
- Müdigkeit
- schlechter Schlaf
- Gereiztheit
- …
wetterempfindlich
- höhere Schmerzintensität
- Schmerzen des Bewegungsapparates
- Asthmabeschwerden
- …
Die Menschen, die wetterempfindlich sind, haben entweder eine schwere Grunderkrankung oder sind chronisch krank. Wetterempfindlichkeit tritt auch oft nach Unfällen, Operationen oder nach Schlaganfall auf. Auf der Webseite der Uni-München wird dazu ausgeführt: “Wettereinflüsse führen zu einer signifikanten Zunahme von vielfältigen Befindlichkeitsstörungen, wie z.B. Zunahme der Schmerzintensität bei Kopfschmerzen und Migräne. Ebenfalls konnten Einflüsse des Wetters auf Krankheiten wie Herzinfarkte/Schlaganfälle, Schmerzen im Bewegungsapparat, Atemwegserkrankungen wie Asthma und psychischen Erkrankungen nachgewiesen werden.” [1]
Nachdem der Mensch, aber auch das Wetter, komplexe und nicht leicht vorhersagbare und analysierbare Systeme sind, ist es in der Forschung umstritten, in wie weit sich das Wetter in der Wetterfühligkeit niederschlägt. Für ein paar Symptome gibt es aber bereits wissenschaftlich erarbeitete Erklärungen. Bei Beschwerden von Herz und Kreislauf gibt es die Erklärung, dass sich bei plötzlich eintretender stärkerer Kälte die Gefäße verengen und somit der Blutdruck steigt. Hierbei nimmt das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich zu.
Bei plötzlicher und starker Wärme weiten sich die Blutgefäße und die Betroffenen fühlen sich müde und schlaff. [2]
Somit stellt sich die Frage, was kann der Wetterfühlige selbst tun damit ihn das Wetter nicht zu sehr belastet. Zum einen wird empfohlen ein Wettertagebuch zu führen. Keine Sorge, Sie sollen kein Meteorologe werden. Zeichnen Sie auf ob es regnet, schneit oder stürmt und welche Beschwerden Sie empfinden. Mit diesen Aufzeichnungen können Sie mit ihrem Arzt klären, ob Sie wetterfühlig oder wetterempfindlich sind. Auch können Sie eine bisher unentdeckte Erkrankung erkennen und entgegen wirken.
Ansonsten gilt für alle Menschen nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten: ab an die frische Luft. Der erlebte Wechsel von warm zu kalt, von trocken zu nass und umgekehrt stärkt den Organismus und hilft Ihnen besser, mit den Wirkungen des Wetters zu recht zu kommen. [3]
[1] http://ihrs.ibe.med.uni-muenchen.de/klimatologie/biowetter/index.html
[2] http://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/viele-menschen-leiden-unter-wetterumschwuengen-13255923.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
[3] http://www.welt.de/wissenschaft/article4308102/Wie-Wetterfuehlige-sich-helfen-koennen.html