Unterstützte Kommunikation [2]

Letz­te Woche haben wir in unse­rem Bei­trag: Unter­stütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on [1] über die Unter­stütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on im All­ge­mei­nen berich­tet. Heu­te möch­ten wir auf ver­schie­de­ne Tech­ni­ken und Hil­fen eingehen. 

3 bekannte Kommunikationsformen

  • Kör­per­ei­ge­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on; z.B. Bli­cke, zei­gen, Laute
  • Elek­tro­ni­sche Hilfs­mit­tel; z.B. spre­chen­de Tas­ter und ande­re Sprach­aus­ga­be­ge­rä­te, Tablett-PCs
  • Hilfs­mit­tel ohne Elek­tro­nik; z.B. Sym­bo­le, Gegen­stän­de, Bild­ta­feln, Blickkarte

Die kör­per­ei­ge­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on kennt jeder aus eige­ner Erfah­rung. Sie Fra­gen sich woher? Neh­men wir das Bei­spiel der Ver­nei­nung oder Beja­hung. Was machen Sie, wenn Sie beim Essen etwas gefragt wer­den, aber gera­de nichts sagen kön­nen. Genau — Sie nicken mit dem Kopf und bekun­den somit JA. Bei NEIN schüt­teln Sie mit dem Kopf. Den Kopf hal­ten Sie schief und die Hand­flä­chen nach oben, wenn sie bedeu­ten, dass Sie etwas nicht wis­sen oder ver­ste­hen. So gibt es noch eine gan­ze Rei­he von Ges­ten die wir gut ver­ste­hen, ohne ein gespro­che­nes Wort. Mit Lau­ten kön­nen Sie das auch. Sie brau­chen nur kurz zu über­le­gen, wel­che Lau­te Sie für JA und NEIN bil­den. Die­se Kom­mu­ni­ka­ti­ons­form kann aber nicht jeder aus­füh­ren. Je nach den Mög­lich­kei­ten der jewei­li­gen Per­son müs­sen even­tu­ell ande­re Mit­tel genutzt wer­den, um eine Kom­mu­ni­ka­ti­on mög­lich zu machen.
Hilfs­mit­tel ohne Elek­tro­nik kön­nen eine gute Unter­stüt­zung für die Kom­mu­ni­ka­ti­on sein. Gegen­stän­de des All­tags kön­nen eben­so ver­wen­det wer­den, wie Sym­bol­kärt­chen oder Bild­kar­ten. Die Blick­ta­fel wird den meis­ten Men­schen eher nicht bekannt sein, des­we­gen möch­te ich sie hier beschrei­ben. Auf einem fes­ten Papier oder etwas ähn­li­chem sind auf der Vor­der­sei­te Sym­bol­bil­der zur Kom­mu­ni­ka­ti­on in sechs far­big umran­de­ten Fel­dern auf­ge­druckt. In den sechs Fel­dern sind jeweils sechs Sym­bol­bil­der aufgedruckt.

Infoseiten

http://fbz.uni-koeln.de/31793
http://www.akuk-online.de/
http://www.isaac-online.de/

Auf der Rück­sei­te sind die glei­chen Fel­der und Sym­bol­bil­der spie­gel­ver­kehrt dar­ge­stellt. Der Nut­zer und der Part­ner sit­zen sich gegen­über. Zuerst blickt der Nut­zer in das ent­spre­chen­de Feld und dann auf eines von sechs Sym­bo­len in die­sem Feld. Der Part­ner kann durch die spie­gel­ver­kehr­te Dar­stel­lung auf der Rück­sei­te sehen wohin der Nut­zer schaut und somit ver­ste­hen, was der Nut­zer mit­tei­len möch­te. Ich fin­de, das ist ein gran­dio­ses Hilfsmittel.
Die Blicktafel(Beitragsbild): nach einer Idee von Chris Hirsch, Nico­le Hil­lig und Kath­rin Lem­ler – Sym­bo­le von Annet­te Kit­zin­ger (Meta­com).
AKUK Arbeits­kreis Unter­stütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, Rett-Syn­drom Eltern­hil­fe — Lan­des­ver­band Nord e. V.

Die elek­tro­ni­schen Hilfs­mit­tel sind für mich nicht ganz leicht im Detail zu beschrei­ben. Gemein­sam haben alle Hil­fen eine akus­ti­sche Aus­ga­be, mit der ein Nut­zer sei­ner Umwelt etwas mit­tei­len kann. Durch die schnel­le Ent­wick­lung auf dem Markt der Elek­tro­nik wach­sen natür­lich auch die Mög­lich­kei­ten der Unter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on. Hier alle Gerä­te und Apps auf­zu­zäh­len über­steigt mei­ne Mög­lich­kei­ten. Als ein Bei­spiel möch­te ich Ihnen die Meta­Talk­DE App zei­gen. Es gibt noch eine gan­ze Rei­he von ande­ren Sys­te­men und Mög­lich­kei­ten. Im Kas­ten auf der rech­ten Sei­te haben wir ein paar Web­sei­ten auf­ge­lis­tet, über die Sie sich bei Bedarf wei­te­re und tie­fer­ge­hen­de Infor­ma­tio­nen beschaf­fen können.

Sie sehen, die Mög­lich­kei­ten zur Unter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on sind viel­fäl­tig und genau so wer­den sie auch genutzt. Ver­schie­de­ne Situa­tio­nen brau­chen ver­schie­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel, genau­so brau­chen ver­schie­de­ne Men­schen eben ver­schie­de­ne Hil­fen. Ziel der Unter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on ist es, für die Nut­zer ein mög­lichst hohes Maß an Selbst­be­stim­mung zu errei­chen. Durch Kom­mu­ni­ka­ti­on kann man mitbestimmen.