Die Betrügermaschen über das Internet werden immer diffiziler und sind schwieriger zu durchschauen. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie einen Betrugsversuch per E‑Mail entlarven können und sich vor dem Schaden der durch so eine E‑Mail entstehen kann, schützen können.
Diese E‑Mail landete neulich in meinem Postfach. Seien Sie sicher, diese E‑Mail wurde nicht von Amazon versendet, obwohl ich persönlich mit meinem Namen angesprochen werde.
Zuerst einmal: Wie wirkt so eine E‑Mail? Gleich zu Beginn kommen große Ängste hoch, denn die E‑Mail sagt ja, dass ich jetzt 500,- € verliere. Verstärkt wird dies durch die Angabe von Bestellername, Adresse sowie der Angabe einer Packstation. Dieses Szenario, diese Bedrohung lässt kaum jemanden kalt. 500,- € sind kein Pappenstiel, oder? Dass die Firma durch eine angebliche Prüfung feststellt, dass der angegebene Vorgang nicht zu meinem sonstigem Käuferverhalten passt, stimmt mich vermutlich zufrieden und schafft Vertrauen in die Aussagen dieser E‑Mail. Auch, dass mein Konto gesperrt wird finde ich gut, denn so kann ja nichts weiter passieren. Jetzt fängt der Betrugsversuch an: Ich muss nur einen Link anklicken, um irgendetwas zu aktivieren. Aber Vorsicht: Dann kann ich mir schon ein Schadprogramm auf meinen Rechner holen. Es kann aber auch sein, dass ich “nur” gebeten werde, meine Daten und mein Passwort neu einzugeben um mich zu „Verifizieren“. Auch dies klingt zunächst plausibel. Aber: Damit haben die Betrüger garantiert meine Zugangs- oder Personendaten und können diese weiter verwenden. Wenn es dumm läuft, bin ich die 500,- € jetzt wirklich los oder eventuell auch mehr!
Wie kann man diese fiese Masche entlarven?
Seien Sie skeptisch und machen
Sie sich bewußt, dass Sie Zeit
für Entscheidungen brauchen
und auch haben.
Als aller erstes: Seien und bleiben Sie
misstrauisch! Nichts ist so eilig, dass Sie sofort handeln müssen, das verschafft Ihnen Zeit zum Nachdenken. Banken beispielsweise verschicken Briefe, keine E‑Mails. Auch wenn Sie aufgefordert werden, „unverzüglich“ oder „schnellstmöglich“ zu handeln: Seien Sie stutzig, besonders, wenn dies mit einer Drohung verbunden ist, dass eine Kreditkarte oder ihr Kundenkonto gesperrt wird!
Jetzt lassen Sie uns zusammen diese E‑Mail anschauen: Die Absenderadresse sieht echt aus! Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn die Betrüger können diese Mailadresse fälschen. Auch das Erscheinungsbild der E‑Mail kann leicht gefälscht werden, so dass sie fast wie die Originalseite aussieht. Wenn Sie den Mauszeiger auf den Link halten, den Sie laut des Textes verwenden sollen, sehen Sie eine anderslautende oder verkürzte E‑Mailadresse. Das macht keine seriöse Firma! Jede seriöse Firma wird ihre Links im Klartext anzeigen, sie haben ja nichts zu verbergen. Im Quelltext der Nachricht ließen sich für Experten noch weitere Hinweise finden. Leichter ist es wenn Sie eine oder zwei Zeilen dieser Nachricht bei einem Suchanbieter eintippen. Sie werden Hinweise finden die Ihnen helfen, die Richtigkeit dieser Mail zu überprüfen. Wenn Sie auf Ihrem Konto beim Anbieter nachsehen möchten ob es Unregelmäßigkeiten gibt, dann tippen Sie die Adresse selber in Ihrem Webbrowser ein, verwenden Sie keinen Link! Dann landen Sie auch da, wo Sie hinwollen: nämlich bei Ihrem Anbieter! Ansonsten bleibt natürlich immer die Möglichkeit eines Anrufes um den Sachverhalt zu klären.
Weiterführende Informationen erhalten sie auch bei
der Technische Universität Berlin, auf ihren Seiten: Hoax-Info
oder bei der Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen
oder auf den Seiten des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)